Kunden dürfen jetzt auch auf Webservern mitreden. Axel tut's auch. Ich hasse ihn dafür Prinzipiell ist Axel nett. Gut, er trinkt seinen Schwarztee mit einer Portion Kaba obendrauf, er hat für Computer ein Händchen wie andere für Fallbeile, und er weiß alles besser. Aber warum muss er um Himmels Willen jetzt auch noch Webmeilen bei DooYoolia oder wie die alle heißen sammeln? Das Prinzip von www.dooyoo.de [0] ist eigentlich ganz vernünftig. "Testberichte vom Verbraucher" werden unter dieser URL nach Themen sortiert gesammelt. Die Sortierung erinnert dabei entfernt an www.yahoo.de [1]. Ich weiß übrigens auch nicht, warum die beiden so ähnlich klingen. Vielleicht haben die alle von www.yoolia.de [2] abgeschrieben. Man braucht heutzutage schon zwei oo, um im heißumkämpften Markt der "Ich-hab-auch-was-gefunden"-Websites bestehen zu können. Das sehe ich ein. Aber man braucht sicher nicht Axel dazu. Axel hat mir neulich Abend erzählt, dass Dooyoo.de bald sehr viel Werbung machen wird. Das interessiert mich nicht wirklich, aber Axel hat auch erzählt, dass er deshalb berühmt wird. Da wurde ich dann schon unruhig. Denn Axel schreibt jetzt über jedes Produkt, das er kennt. Der Star der Produkteküche. In Dooyoo.de. Und immer steht unter seinen rhetorischen Auswürfen "sehr nützlich", von wem auch immer. Das erinnert fast an Vorstandswahlen bei der Fremdenlegion. Aber Axel ist glücklich darüber. Ich übrigens nicht. Wortperlen wie "Auch nach dem Mittelalter war Braunschweig noch jahrhundertelang in Bezug auf Handel und Verkehr sehr bedeutsam."* haben seiner Ansicht nach neulich den Reisesektor der Site erheblich aufgemischt. Und einem dieser ekeligen Start-ups konnte Axel locker "Man sieht auf den Internetseiten so ziemlich keine Spur von Modernität." bescheinigen. Da redet die deutsche Webdesigner-Szene noch bei der nächsten Weihnachtsfeier drüber. Für den finalen Fangschuss der internationalen Medienszene habe ich Axel allerdings geliebt: "Auch frage ich mich, warum der Playboy manchmal Berichte oder Reportagen über Bier oder das Abschlachten von Robben veröffentlicht, das hat doch nun wirklich nichts in einem solchen Heft verloren." Recht so Axel, verbreite Dich, Pamela soll sich nicht in Hopfen und Malz herumwälzen. Nach längeren Disputen über das Abendland, den Sinn des Internet und moderne Marketingstrategien unter Einbeziehung von treudoofen Selbstausbeutern - wieder zwei "oo", welchen Zusammenhang gibt es hier? -, ist mir allerdings ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen. Eigentlich sollte es ein Witz sein zu behaupten, solche Kunden-Selbstempfehlungsseiten könnten toll missbraucht werden. Ich hätte die Augenbrauen von Axel beobachten sollen, aber nein ... dieser höllische Schwarztee - auch eine Empfehlung aus Dooyoo: sehr hilfreich! - lockert jede mentale Bremse. Ich habe also Axel eine Wette vorgeschlagen. Wetten dass es User nicht schaffen, wirkliche und erfundene Produkte auseinander zu halten? Wette angenommen. Das Internet macht Spaß. Axel war schon nicht mehr zu bremsen und bramsalierte souverän über die herrlichen Badestrände von Botsvasi (Flug via Mali, Weiterflug bitte vor Ort buchen). Man könne dort übrigens zollfrei besonders massiv gearbeitete 22''- Röhrenbildschirme mitnehmen. Das fand ich nun ein bisschen arg überdehnt, aber die Bewertung der User votierte klar für Axel: sehr nützlich. Gut, dann ich eben auch. Mal sehen: auf der CeBIT bereits angetestet habe ich 25''-Bildschirme, die Frauen im Internet prinzipiell nur nackt zeigen. Da fällt das lästige Suchen bei Persian Kitty [3] weg. Allerdings verträgt sich der RGB- Treiber nicht mit dem Netscape Composer. Bei Aufruf von mehr als drei Frauen gleichzeitig formatiert sich der Einzelblatteinzug des Druckers neu. Deshalb sollte man hier auf die Version 2.0 warten oder den Drucker in Zukunft über Frames ansteuern. Da hat Axel aber gestaunt, als er meine Fünf-Sterne-Bewertung sah. Und reagiert hat er auch. Das wäre, so Axel in seinem Gegengutachten, leicht zu verhindern, da in Botsvasi solche Bildschirme mit einem Hormon-Overflow-Plug-in ausgestattet seien. Vom Hersteller. Man soll sich einfach einen im nächsten Urlaub mitnehmen. Die Zöllner wüssten Bescheid und stellten gegen einen kleinen Obulus einen Trägersklaven bereit. Was blieb mir da anderes übrig als auf die schlechte Qualität von Netzsteckern in Botsvasi hinzuweisen und eine flammende Rede gegen den dort üblichen Verzehr von Pandabären abzuliefern. Quitt. Wir wussten ja nicht, was wir anrichten: Axel hat mir die frisch entstandene Botsvasi-Community unter MSN [4] gezeigt. Die meisten der dortigen Einträge schlagen sich auf seine Seite. Das Plug-in arbeite tadellos, die Toiletten auf dem Flughafen seien reinlich und Einzelblatteinzüge seien unter LINUX schon lange kein Problem mehr. Nur einer der Teilnehmer hat uns als Lügner entlarvt: Botsvasi könne man über Madeira viel besser erreichen (Direktflug), die Druckersteuerung über Frames sei zu langsam und besser mit Flash zu machen, wenn der Nummernblock auf der Tastatur ausgeschaltet wird. Ja, spinn ich denn? * Die Zitate entstammen im Original aus www.dooyoo.de [5] und sind Axel untergeschoben worden.